3 Gründe, warum das Metaverse HR grundlegend verändern könnte

von Lukas Sprung

Erst kürzlich hat Bill Gates eine kühne Vorhersage getroffen: „Ich sage voraus, dass sich die meisten virtuellen Meetings in den nächsten zwei oder drei Jahren von 2D-Kamerabildrastern zum Metaverse, einem 3D-Raum mit digitalen Avataren, bewegen werden.“

In der Realität hingegen haben aktuell immer noch viele Unternehmen remote work, wie wir sie kennen, nicht vollständig angenommen. Einige (vor allem der Tech-Branche angehörigen) Unternehmen machen hingegen grosse Fortschritte und treiben Investitionen voran, um sich auf die Zukunft der Arbeit einzustellen, die durch eine authentischere Fernzusammenarbeit und möglicherweise durch das Metaversum geprägt sein wird.

Da das Metaversum die Art und Weise, wie wir arbeiten, völlig neu gestaltet, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die Personalleiter haben, die diesen Wandel vorantreiben sollten. Sie haben nicht nur Zugang zu den notwendigen Werkzeugen und dem Know-how, um diesen Wandel zu vollziehen, sondern müssen auch sicherstellen, dass die Zukunft der Arbeit im Sinne der Menschen gestaltet wird.

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Disclaimer: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermassen für alle Geschlechter.

Doch zuerst einmal: Was ist das Metaverse überhaupt?

Metaverse: Die neue Art des remote Arbeitens?

Das Metaversum ist eine alternative digitale oder virtuelle Realität (VR) und kann weit mehr als nur die Verwendung zu Unterhaltungszwecken. 

Viele assoziieren mit dem Metaverse lediglich teure VR-Geräte und Entertainment. Allerdings gibt es auch andere und erschwinglichere Technologien für den Zugang zum virtuellen Raum, darunter Smartphones und Computer. Noch wichtiger ist, dass die Möglichkeiten des Metaversums weit über Videospiele und Entertainment hinausgehen. 

Das Metaverse hat das Potenzial, unsere bekannte Arbeitswelt zu revolutionieren und in eine virtuelle Welt hineinzutragen. 

Technologiegiganten wie Meta (früher Facebook), Microsoft, Google und Apple investieren seit einigen Jahren in grossem Umfang in Metaverse-Technologien. Einige dieser Investitionen sind dabei speziell auf die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz ausgerichtet. So nutzen beispielsweise Metas Horizon Workrooms und Microsofts Mesh die VR-Technologie, um es Teams zu ermöglichen, im gleichen virtuellen Raum zu arbeiten, ganz unabhängig davon, wo sich die einzelnen Personen im echten Leben aktuell befinden.

Die Nutzung von VR in Unternehmen wird mit einem Anstieg von 829 Millionen Dollar im Jahr 2018 auf 4,26 Milliarden Dollar im Jahr 2023 prognostiziert. Es ist daher nicht schwer zu verstehen, warum Bill Gates so sicher ist, dass der Wechsel von Zoom-Anrufen zur 3D-Version kommen wird.

Wie und warum kann das Metaverse nun die HR-Welt grundlegend verändern?

Die folgenden drei Punkte zeigen auf, wie das Metaverse die Personalabteilung zukünftig beeinflussen könnte und welche Chancen sich für HR-Abteilungen ergeben, ihrerseits die Arbeitsplätze der Zukunft zu gestalten:

Gleichberechtigung

Produktivität

Chancen im Recruitingprozess

1. Gleichberechtigung in einer neuen, digitalen Arbeitsumgebung

Ein virtueller Arbeitsbereich im Metaverse bietet neue Möglichkeiten, einen gerechteren Arbeitsplatz zu schaffen. Gleichzeitig aber wird die Globalisierung, die das Metaversum ermöglicht, wahrscheinlich die bestehenden Unterschiede betonen. Daraus ergeben sich mehrere Herausforderungen, denen sich Personalverantwortliche stellen müssen:

  • Demografische Unterschiede: Jüngere Arbeitnehmer fühlen sich im Metaversum vielleicht eher zu Hause, weil sie mit der Technologie aufgewachsen sind. Andere hingegen werden lernen müssen, sich in die abstrakte VR-Welt hineinwagen und wie die Dinge auf eine völlig neue Art und Weise funktionieren.
  • Bandbreitenanforderungen: Ein Metaversum erfordert mehr Internet-Bandbreite, wobei gerade Gebiete, in denen es nicht die entsprechende Infrastruktur gibt, ausgeschlossen werden könnten. Bevor das Metaverse also durchstarten kann, muss erst einmal flächendeckend die Versorgung mit Highspeed Internet sichergestellt werden.
  • Sicherheit am Arbeitsplatz, Wohlbefinden und Inklusion: Auch wenn die Menschen im Metaverse in erster Linie Avatare verwenden, interagieren sie dennoch mit ihren Kollegen und Vorgesetzten. Jedes Unternehmen muss dabei Vielfalt und Integration ernst nehmen und dafür sorgen, dass sich die Mitarbeiter in einem Arbeitsumfeld willkommen fühlen. Zu diesem Zweck müssen die Personalverantwortlichen entscheiden, wie genau sie diesen virtuellen Raum überwachen, um problematisches Verhalten zu vermeiden. Ein guter Leitfaden wäre es, zu bestimmen, was ein solches Verhalten in der virtuellen Welt ausmacht, die Definitionen in Ihre Arbeitsplatzrichtlinien zu integrieren und die Mitarbeiter über unangemessenes Verhalten im Metaverse zu schulen.

2. Gemeinsamer Arbeitsplatz mit hoher Produktivität

Die Gestaltung eines Raums beeinflusst, wie die Menschen ihn nutzen. Auf der einen Seite lädt der runde Tisch beispielsweise zu Diskussionen ein, auf der anderen Seite sitzt der Chef an einem rechteckigen Schreibtisch mit erhöhtem Sitz, sodass er alles um sich herum sehen kann, um sicherzustellen, dass nichts unerledigt bleibt oder vergessen wird. Das Metaverse gibt der Kreativität Raum und schafft neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit!

Die neue Art des Arbeitens im Metaverse könnte zudem die Definition von Hybridarbeit erweitern. Dank dieser Technologie haben Mitarbeiter die Möglichkeit, aus der Ferne auf authentischere Weise zusammenzuarbeiten. 

Die Personalverantwortlichen müssen dabei das Metaverse in ihren Unternehmen so einrichten, dass es die Unternehmensleistung optimal fördert. Die virtuelle Gestaltung des Metaversums ermöglicht es, über die traditionelle, oft wenig anregende Büroumgebung hinauszugehen und Orte zu schaffen, die der Zusammenarbeit, der Kreativität, der Entscheidungsfindung oder der Unterhaltung förderlich sind.

3. Veränderungen und Chancen im Recruiting

Personalverantwortliche könnten das Metaverse zu ihrem Vorteil nutzen. Einige Unternehmen experimentieren zum Beispiel damit, wie diese Technologie ihnen bei der Einstellung von Talenten am besten helfen kann und wie sie neuen Mitarbeitern in Schulungen oder Simulationen eine immersive Erfahrung bieten können, die viel realer ist als herkömmliche Methoden. Des Weiteren könnten HR-Teams das Metaverse nutzen, um remote arbeitende Mitarbeiter auf eine authentischere Weise einzuarbeiten. 

Zum Einsatz kamen diese Optionen beispielsweise bereits bei dem Elektronikkonzern Samsung, der eine virtuelle Einstellungsmesse veranstaltet hat oder auch beim Automobilhersteller Hyundai, welcher das Metaverse für das Onboarding neuer Mitarbeiter nutzt.

Fazit

Auch wenn das Metaversum nicht frei von Herausforderungen ist – gerade im Hinblick auf den Datenschutz und die hohen Kosten – hat es das Potenzial, unsere Arbeitsplätze zu revolutionieren. Dies wird dabei vorrangig jedoch nicht passieren, da grosse Technologieunternehmen es vorantreiben, sondern aufgrund des Mehrwerts, den das Metaverse bietet. Die neue Zukunft der Arbeit im Metaverse kann noch mehr Menschen die Möglichkeit bieten, auf eine authentischere Art und Weise aus der Ferne zu arbeiten. Die Schlüsselrolle diese Entwicklung dorthin zu lenken kommt dabei unter anderem der Personalabteilung zu.


Lukas Sprung ist Gründer und Geschäftsinhaber der Sprung Consulting GmbH. Der gebürtige Schweizer ist Multi-Unternehmer mit Leidenschaft. Mit Sprung Consulting hat er seine Vision erfüllt, um auch andere Unternehmer beim Unternehmensaufbau und dem Wachstum zu unterstützen. Gemeinsam mit seinem Team hat er in den letzten 11 Jahren 7 eigene erfolgreiche Unternehmen gegründet und viele Geschäftsinhaber beim erfolgreichen Unternehmensaufbau unterstützt. Aber nicht nur im Business geht es für Lukas Sprung hoch hinaus. In seiner Freizeit geht er seinem liebsten Hobby, dem Gleitschirmfliegen nach.

Fotocredits: Sprung Constulting, Pexels